steht zwar alles schon im Arena Forum, aber okay:
hier ist er:
Mir war klar, wenn meine Mutter das raus bekam würde sie wohl endgültig total ausflippen, aber einen Versuch war es zumindest wert.
Wo sie doch gerade am kochen war-und wenn sie schon so früh zu Hause war konnte das noch einige Zeit dauern-und für ihre Verhältnisse fast ohrenbetäubend laut Musik hörte…könnte ich ja in ihr Zimmer schleichen und gucken ob sie dort mein Heiligtum versteckt hatte.
Ich wollte doch einfach mal kurz im Internet schauen, ob ich etwas über diese Kleinstadtprovinz fand, in die sei mich möglicherweise verschleppen wollte!
Vorsichtig, um sie bloß nicht quietschen zu lassen, öffnete ich meine Tür und horchte nach unten. Es dröhnte immer noch die Musik und das leise Summen meiner Mutter aus der Küche. Sehr gut! Leise schlich ich auf den schmalen Tür, mit grüner Tapete und schielte zur Zimmertür von Gabrielle auf der anderen Seite hinüber.
Aber so wie ich meine Mutter kannte, würde sie ihn nicht einfach in ihrem Zimmer auf den Schreibtisch gestellt haben.
Während ich zu der Tür hinüberhuschte überlegte ich flüchtig, wo er sonst gelandet sein konnte.
In ihrem Schrank? Zu offensichtlich.
Unter der Matratze? Wohl eher nicht.
Im Keller? Da traute sie sich ja sonst noch nicht mal, reinzugehen. Okay, zugegeben, unser Keller ist schon ziemlich ungemütlich.
Auf dem Dachboden? Aber da gab es unendlich viele Verstecke. Es würde wohl den ganzen Tag dauern, wenn nicht sogar noch länger, bis ich meinen Laptop gefunden hätte. Falls er überhaupt auf dem Dachboden war.
So langsam wurde mir bewusst, dass die ganze Aktion wohl ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen war, was die Wut auf meine Mutter natürlich nicht unbedingt linderte.
Vorsichtig drückte ich die Klinge von Gabriells Zimmertür hinunter. Abgeschlossen. Das war zwar ziemlich blöd, aber auch ein gutes Zeichen, denn es bedeutete mit neunundneunzig prozentiger Sicherheit, dass sie den Laptop dort versteckt hatte. Jetzt musste ich ihn nur noch irgendwie in die Finger kriegen. In dieser Hinsicht war ich dann doch einigermaßen kreativ, wenigstens eine Sache, die ich mehr oder weniger mit meiner Mutter gemeinsam hatte. Leise schlich ich durch die Hintertür-die genau neben der Küche war!- in unseren kleinen Garten mit dem vertrockneten Rasen, der auch mal gemäht werden müsste, und den verkümmerten Blumenbeeten.
Ich ließ mich auf die Knie sinken, um unter dem Küchenfenster herzukrabbeln.
Bitte, lass sie nicht gerade noch draußen schauen!, schickte ich ein stummes Gebet zum Himmel. In solchen Situationen war es egal, ob man an Gott glaubte, oder nicht.
Vorsichtig robbte ich weiter zum Fenster meiner Mutter.
Wie gut das unsere Zimmer im Erdgeschoss waren!
Es stand auf Kipp.
by Clara/Lynn