Hey, also, ich stell auch ma ne story rein. Hoffe, sie gefällt euch.
Ich arbeite schon ne ganze Weile daran. Sagt mir einfach, wie ihr sie findet:
Prolog:
Sie stand an der Brücke, war sich aber nicht mehr sicher, was sie hier wollte. Schon wieder hatten sie sie beschimpft, hässlich, fett und dumm genannt, alle. Sie hasste ihre Klasse. Und das beschimpfen war erst der Anfang gewesen .Im Internet wurden auch noch alle möglichen Sachen über sie geschrieben, es wurde auf sie gehetzt .Zuerst war es nur ein Teil der Jungen, die sie schon von Anfang an nicht gemocht hatte. Später aber ,am Ende der 8.Klasse,waren es auch Jungen ,die sie früher einmal mochte und jetzt, am Anfang der 9.Klasse,schließlich auch die Mädchen. Früher hatte sie auch andere Freunde aus Parallelklassen gehabt, auch aus den Klassen unter ihr. Aber nach und nach war sie zum absoluten Außenseiter geworden und hatte jetzt keine Freunde mehr. Zwar hatte das Tobias, der Klassenking schon Ende der 7.gesagt, aber da hatte sie noch Freunde, viele Freunde, auch in der Schule .Eine ihrer besten Freundinnen war auch dort gewesen. Jetzt aber hatte sie in der Schule niemanden mehr. Niemanden.
"Hey, Mädel, was machst du denn da? Bist du verrückt geworden?", hörte sie plötzlich eine Stimme hinter sich. Sie drehte sich um, erkannte ihn, und fing an zu rennen. Weg von hier, dachte sie nur. Dann war sie schon von der Brüstung geklettert und verschwand in der Dunkelheit.
1.Kapitel
"Hallo, Maus, wie geht's dir? Wie war dein Tag?", hörte ich meine Mutter rufen, gerade, als ich die Haustür aufgeschlossen habe. Mist, wieso war sie schon da? Ich hatte nichts davon mitbekommen, obwohl das Auto schon in der Einfahrt stand.
"Gut!", rief ich."Komm doch dann gleich mal her, wenn du deine Jacke und Schuhe ausgezogen hast. Ich habe etwas mit dir zu besprechen.", sagte sie.
Na toll, das konnte ja heiter werden. Dass mein Tag gut war, war eine reine Lüge gewesen. Nichts heute ist gut gelaufen. Ich habe eine verdammt schwierige Erdkundearbeit geschrieben ,von der ich erst gestern erfahren hatte, dass sie einen Tag früher geschrieben werden würde. Noch dazu war das in der letzten Stunde gewesen. Ich bin total platt mit dröhnenden Kopfschmerzen nach Hause gekommen, war sehr müde, weil ich noch bis um 22.30 Uhr lernen musste und erst gegen elf ins Bett konnte.
Dazu habe ich eine Mathe-und Deutscharbeit wieder bekommen(eine 3- in Deutsch und eine 4- in Mathe.)
Auch hatte ich wieder von den anderen zu spüren bekommen, dass sie mich nicht mögen. Ich war noch nie die Klassenqueen gewesen, aber so schlimm wie jetzt war es auch noch nicht. Ich habe meiner Mutter auch noch nie etwas erzählt. Sie würde sich nur wieder zu große Sorgen machen. Bei meinen Geburtstagsfeiern wunderte sie sich allerdings, dass ich von Jahr zu Jahr weniger Leute einlade und auch nicht mehr so oft eingeladen werde. Das war früher anders gewesen. Da hatte ich wenigstens noch ein paar Freunde in der Schule .Eine war bei mir in der Parallelklasse. Wir haben uns immer in den Pausen an einem bestimmten Baum getroffen und etwas zusammen gemacht und haben uns gegenseitig zu unseren Geburtstagen eingeladen .Sie war einfach total lustig und ich mochte sie sehr gerne.
Jetzt aber ist sie vor einem halben Jahr aus Geschäftsgründen ihrer Eltern nach London gezogen, weshalb wir uns nicht mehr so oft sehen, aber wir versuchen, uns so oft wie möglich anzurufen und zu schreiben.
Die anderen, die eine oder zwei Klassen unter mir sind, reden auch nicht mehr mit mir und die eins, zwei Klassen über mir sowieso nicht. Das war früher auch anders gewesen.
Dann war da noch das Problem mit meiner Klasse. Ich war jetzt nicht mehr nur nicht die Klassenqueen, ich war der absolute Außenseiter und das tut schon echt verdammt weh. Früher, in der 7.und 8.Klasse waren es wenigstens nur die Jungs, die ich nicht mochte , und die mich auch nicht mochten .Aber mittlerweile waren es alle.
"Ich komme, Mama!“, rief ich und ging in die Küche .Dort saß meine Mutter schon mit einer dampfenden Tasse Tee für uns beide und einen Brief. Er war geöffnet und ich glaube, sie wollte gleich mit mir über den Brief sprechen. Oh nein, denke ich. Das hatte ich ganz vergessen.
"So, setzt dich.", sagte meine Mutter. Oh nein, was kam jetzt? Das war doch nicht etwa ein blauer Brief, oder? Ich wusste zwar, dass ich nicht besonders gut in der Schule bin, aber dass ich so weit runterrutsche, hätte ich auch nicht gedacht.
"Schatz, hattest du in der letzten Zeit Probleme in der Schule? Mit deinen Mitschülern, den Lehrern, den Noten?", fragte sie weiter.
„ Ähm, naja...eigentlich schon, ja, mit allen dreien. Du weißt, ich habe es nicht besonders gut verkraftet, dass Jenny weggezogen ist. Sie war meine Rettungsleine, wenn es mir schlecht ging. Und dann ist da dieser Tobias, der Klassenking, der mich auch nicht mag und meine neue Religions-Lehrerin mag ich auch nicht und ich habe heute zwei Arbeiten zurückbekommen und habe eine 3- und eine 4-und...ich bin einfach total kaputt. Verstehst du, was ich meine?", antworte ich.
"Ja, ist schon gut. Das ist ein Brief vom Direktor. Er will mit mir sprechen, um auszumachen, wie es mit dir weitergehen soll.", sagte sie.
Er will mit mir besprechen, wie es mit dir weitergehen soll? Man, ich komme mir hier vor, wie in einer Gerichtsverhandlung.
"Lies mal den Brief bitte vor, Mama.", presse ich hervor, bevor ich mich auf einen unserer gemütlichen Küchenstühle setzte."In Ordnung", meinte sie.
„Sehr geehrte Frau Schmidtmann, fing sie an
ich möchte Ihnen mitteilen, dass Ihre Tochter zu Zeit Probleme zu haben scheint, was die Schulischen Leistungen anbelangt. Dazu teilten mir einige Lehrer mit, dass sie sehr oft unentschuldigt im Unterricht fehlt. Ihre Klassenkameraden scheinen auch nichts zu wissen, wo sie sich dann aufhält. Auf die Frage hin, ob sie sie denn in der Pause noch gesehen hätten verneinen sie immer.
Ich möchte einfach nicht, dass etwas passiert.
Bitte kommen Sie am Montagnachmittag um 16.45 Uhr in mein Büro. Falls sie an dem Tag keine Zeit haben sollten, geben sie mir bitte über Ihre Tochter Bescheid.
Vielen Dank.
Mit herzlichen Grüßen
Direktor Gilles"
Eine Zeit lang sagte keiner von uns ein Wort. Schließlich brach meine Mutter das Schweigen.
"Möchtest du mir vielleicht etwas dazu sagen, Kaja? Deine Meinung würde mich nämlich auch interessieren. Bevor wir hier einfach entscheiden, was passiert.", sagte sie. Ihr Ton war jetzt energischer. Sie wurde langsam wütend. Oder sie war es schon die ganze Zeit und ich bemerkte es erst jetzt.
"Es stimmt. Das alles ist wahr. Ich gehe manchmal einfach in den Pausen. Ich bin in der Pause nie bei meiner Klasse. Und wie ich schon sagte, ja ich habe Probleme mit meiner Klasse .Ich finde sie einfach doof. Und ohne Jenny ist das alles noch schwieriger, da ich jetzt keinen mehr habe, zu dem ich gehen kann .Ich weiß, du hattest mir wegen gestern Abend PC Verbot gegeben, aber ich muss ihr einfach nochmal eine Mail schicken .Oder sie zumindest anrufen. Bitte, Mama, sonst überlebe ich das Ganze nicht.", sagte ich kleinlaut.
"Soll ich dir vielleicht mal meine Arbeiten zeigen? Ich weiß, sie sind nicht besonders gut, aber wir müssen sie unterschreiben lassen, wie immer, und ich muss sie noch verbessern und will uns am Wochenende nicht die Laune verderben." ,versuchte ich sie vom Thema abzulenken.
"Ok, zeig mal her. Danach gibt es Essen. Aber dann setzt du dich bitte sofort an deine Hausaufgaben. Nachher werde ich das Ganze auch noch mit deinem Vater besprechen.", sagte sie.
Nach dem Essen(Es gab Thunfisch Pizza) ging ich zwar gehorsam in mein Zimmer, aber ich machte noch nicht meine Hausaufgaben, sondern schaute erst einmal, ob ich bei meiner selbstgeschrieben Story neue Kommentare hatte .Ja, da waren zwei .Ich las sie mir schnell durch.
Danach setzte ich mich wirklich an die Hausaufgaben. Ich habe vielleicht die Hälfte geschafft, als es schon 16.50 war. Mist, in zehn Minuten musste ich beim Klavierunterricht sein.
Ich konnte nicht mehr, war einfach nur fertig. Trotzdem nahm ich mich zusammen, packte meine Noten und das Geld in meine Tasche und ging.
Unterwegs dachte ich darüber nach, was heute alles passiert war. Heute Morgen, als ich zu dem Stammplatz meiner Klasse ging ,um meine Tasche abzustellen, wurde erst einmal wieder gestöhnt und gehüstelt, wie immer, wenn ich kam. Das ist nicht weiter schlimm .Natürlich ist es nicht nett, aber ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Als ich aber pünktlich zum ersten Klingeln wieder kam, um meine Tasche zu holen, musste ich bemerken , dass sie weg war, wie die anderen meiner Klasse ebenfalls. Ich habe den halben Schulhof abgesucht und habe sie dann in einer Mülltonne gefunden. Damit haben sie mir mal wieder deutlich gemacht: Du bist nichts wert .Deine Würde gleicht Müll.
Aber das war auch schon Alltag geworden. Ich wette, Tobias, Jannis und Dennis stecken mal wieder dahinter. Die Botschaft ist klar: Wir hacken auf dir herum, so viel wir wollen und du kannst nichts dagegen, du hässliches , kleines ,fettes, dummes Trampeltier.
Ich fühle, wie mir die Tränen schon wieder über die Wange liefen. Schnell wische ich sie weg. Ich heule mich nachts in den Schlaf, unter der Dusche, aber doch nicht mitten auf der Straße, wo ich den anderen die Befriedigung gönne, mich schwach zu zeigen. Fast die Hälfte meiner Klasse wohnt in meinem Ort und es passiert leider nicht gerade selten, dass ich einem von ihnen über den Weg laufe. Oft verfolgen sie mich auch in größeren Gruppen, um mir weitere Gemeinheiten und Schimpfwörter an den Kopf zu werfen. Und seit ein paar Monaten werfen sie mir nicht mehr nur Wörter an den Kopf.
Ich war so in meinen Gedanken vertieft, dass ich gar nicht bemerke, dass ich schon da bin und deshalb fast am Haus meines Klavierlehrers vorbeigelaufen wäre.
Ich laufe schnell die Treppen hoch. Ich musste mich etwas beeilen, denn es war schon zwei nach fünf. dann rannte ich direkt in jemanden hinein."Entschuldigung", murmelte ich.
Dann schaute ich auf, um zu sehen, in wen ich da hineingerannt bin. Und wäre fast rückwärts die Treppe runtergefallen, wenn ich mich nicht am Treppengeländer festgehalten hätte.
"Hey, du kleines, hässliches Schwein, was machst du denn hier? Willst du mich etwa stalken? Mach jetzt mal kein Stress, sonst verprügele ich dich so, dass du nach Hause zu Mami flennen gehst.", schnauzte mich Julian, ein Grobian und der beste Kumpel von Tobias an.
"Ich habe Klavierunterricht.", piepste ich .Ich hatte Angst, vor allen und das nutzten sie richtig aus. Mama sagte zwar immer, man sollte stark sein, aber was sollte man machen, wenn man täglich von einer sechsköpfigen Jungs Herde gejagt wird, die versucht, einen zu verprügeln? Da würde wahrscheinlich jeder Angst bekommen.
"Soso, die fette Streberkuh hat Klavierunterricht? Tja, das ist nicht mein Problem. Pass bloß auf, dass du dich nicht mehr von mir erwischen lässt, du hässliche, kleine Schlampe. Das hier ist mein Teretorium, da hast du kleines Drecksstück nichts verloren, hast du das kapiert? Ob du das kapiert hast, habe ich gefragt! Hopp, antworte mir, aber ein bisschen flott! ", schrie er mir ins Ohr. Ich nickte.
Endlich zwängte er sich an mir vorbei und lief die Treppe hinunter, aber nicht, ohne mich vorher noch einmal heftig gegen das Treppengeländer zu schubsen, so fest, dass ich auf die Knie fiel.
Ich spürte noch mehr Tränen meine Wange hinunterlaufen. Ärgerlich wischte ich sie weg.
Wartet nur ab,ihr Drecksäcke. Irgendwann drehe ich euch allen den Hals um, dachte ich.
Von diesem Gedanken gestärkt stand ich wieder auf und lief die restlichen Stufen zu der Wohnung meines Klavierlehrers hoch.
2.Kapitel
"Hallo, Kaya, warum kommst du so spät?", fragte mich mein Klavierlehrer, als ich die letzten Stufen hochgeschnauft kam.
"Ich hatte ein...ähm...kleines Problem. Ich habe noch etwas geübt und habe die Zeit aus den Augen verloren.", log ich."Entschuldigung."
"Kein Thema", meinte er."Spiel dich doch schon einmal ein, ich komme gleich."
Mist, schon wieder hatte ich gelogen. Aber in letzte Zeit bestand mein ganzes Leben aus Lügen.
Ich setzte mich an den hinteren seiner beiden wunderschönen Flügel und spielte Tonleitern. Das machte ich oft, wenn mir mal wieder langweilig war.
"So, wie geht's dir?"fragte er. So begrüßte er mich jedes Mal. Nett fand ich es aber trotzdem.
"Gut.", antwortete ich. Lüge Nummer drei für heute.
"Dann fang doch mal an." , sagte er.
Als ich fertig meinte er:"Sehr schön, was willst du als nächstes spielen?".
Ungläubig starrte ich ihn an. War das sein Ernst?
"Was möchtest du als nächstes spielen?", wiederholte mein Klavierlehrer freundlich."Ich..ich weiß...ich weiß nicht.", stammelte ich. Ich war vollkommen platt. OK, das Stück war sehr einfach, aber ich war die Woche kaum zum üben gekommen und deshalb wunderte es mich schon etwas, das er es schon gut genug fand, um es abzuschließen . Aber na gut."Soll ich dir vielleicht einfach noch ein paar Stücke vorspielen? Dann kannst du dir eins aussuchen, dass dir gefällt.", sagte er."OK.", antwortete ich knapp.
Er fing an, mir ein Stück, wahrscheinlich von Bach vorzuspielen, aber ich hörte gar nicht richtig zu, sondern dachte nochmal über das nach , was mir Heute morgen in der Schule und heute Mittag von Julian an den Kopf geschmissen wurde.
Hässlich: So wurde ich eigentlich täglich genannt. OK, ich war jetzt vielleicht nicht die aller hübscheste, aber hässlich konnte man es noch lange nicht nennen. Ich hatte etwa schulterlanges, blondes Haar, relativ große, blaue Augen und ein größtenteils Pickelfreies Gesicht. Also so hässlich war ich jetzt auch wieder nicht.
Fett: Eine weitere Lieblingsbezeichnung für mich. Gut, ich war jetzt auch nicht wirklich dünn, aber mit fett hatte es jetzt auch noch nichts zu tun. Immer, wenn ich mit Jenny telefonierte, sagte sie:"Kaya, du bist zwar etwas kräftig, aber noch auf keinem Fall fett. Du hast schöne Rundungen und ich mag dich, genauso wie du bist."
Das beruhigt mich dann immer ein bisschen. Warum musste ausgerechnet Jenny weggezogen sein, die einzige, letzte richtige Freundin, die ich noch hatte? Mit ihr war das alles so viel leichter .Und ich rede auch immer mit ihr darüber. Jenny.
"Und, wie gefällt es dir?".Die Stimme meines Klavierlehrers reißt mich aus meinen Gedanken.
"Es ist ganz gut, aber ich würde lieber etwas anderes spielen.", antwortete ich höflich.
"Na gut. Aha, wie wäre es denn mit dem hier?", fragte er, aber bevor ich antworten konnte fing er schon an. Aber auch diesmal hörte ich nicht richtig zu, sondern tauchte wieder in meinen Gedanken ab.
"Und, wie findest du das?".Mist. Ich hatte ganz vergessen, dass ich immer noch beim Klavierunterricht war."Ist ganz schön", meinte ich."Schön klassisch. Ich glaube ich nehme das. Aber hätten Sie etwas dagegen, wenn ich noch ein paar andere Noten von zu Hause mitbringen würde? Dann könnten wir ja nochmal gucken. Ich probiere das hier trotzdem nochmal."
"In Ordnung, wieso nicht? Ein wenig Übung hat noch niemandem geschadet. Ähm, bevor ich es vergessen, in zwei Monaten ist ein Klavierkonzert im Kurfürstlichen Schloss und ich wollte dich fragen, ob du nicht vielleicht Lust hättest, da ein, zwei von deinen Lieblingstücken zu spielen. In dem Rahmen gibt es ein, mehr oder weniger "Extrakonzert" für Kinder. Wie wäre das?",sagte er. Drehten jetzt heute alle völlig durch, besser gesagt, drehte mein Klavierlehrer heute völlig durch, oder was war hier los? Ich verstand nur noch Bahnhof. Aber ich bekam irgendwie noch mit, dass er mich zu einem Klavierkonzert eingeladen hat, nicht nur um zuzuhören, sondern auch um mitzuspielen. Das könnte ein riesiger Schritt nach vorne sein, denn ich würde gerne Pianistin werden und wenn ich dann ein paar hohe Tiere in der Stadt überzeugen könnte, ist es vielleicht nicht mehr nur ein Traum, sondern eine wunderbare Wirklichkeit sein und zum ersten Mal, seit fast sechs Monaten, als Jenny weggezogen war, fühle ich schon fast wieder so etwas wie Glück. Ja, ich war schon mehr oder weniger fast glücklich .Ich hatte ganz vergessen, wie sich das anfühlt. Es tat gut, so gut.
"Auf jeden Fall! Also Lust hätte ich zumindest. Was ist das denn für ein Tag? Und um wie viel Uhr ist das? Denn meine Mutter ist da manchmal etwas pingelig." ,sagte ich und musste mich sehr beherrschen , hier nicht gleich durch seine ganze Wohnung zu hüpfen.
"Also, es findet am Freitag, dem 27.Juni um 20.00Uhr im, wie schon gesagt, kürfürstlichen Schloss statt, ich glaube, es ist in der Nähe des Ballsaales, genaueres sage ich dir aber noch. Schön, dass du da Lust hättest, denn ich finde, dein Talent muss man nicht verstecken.
Oh, es wird schon spät, der nächste kommt bestimmt gleich. Na dann, Kaya, ich wünsche dir eine schöne Woche und viel Erfolg beim üben. Tschüss.", sagte mein Lehrer.
"Danke Ihnen auch. Tschüss.", sagte auch ich. Schnell legte ich noch das Geld auf den Flügel, gab ihm die Hand und ging.
Obwohl eigentlich tanzte ich eher die Treppen runter. Das Gefühl, das ich empfand, war nichts anderes als pure Freude.
Auf dem Weg nach unten rannte ich schon wieder in Julian rein, aber das machte mir nichts aus. Heute konnte mir keiner mehr die Laune verderben, noch nicht mal die groben Blödmänner aus meiner Klasse."Hey , fette, hässliche Kuh, ich dachte wir hätten vereinbart, dass du dich hier nicht mehr blicken lässt", brüllte er mich an.
"Das ist doch nicht mein Problem, wenn du schon so früh wieder da bist.", entgegnete ich, wahrscheinlich etwas zu frech, aber das war mir in diesem Moment egal. Während Julian mich verdutz anstarrte, versuchte ich, mich schnell an ihm vorbei zu quetschen, aber er fing sich schnell wieder, hielt mich fest, bevor ich die letzte Stufe der Treppe erreicht hatte und schlug mir mit voller Wucht ins Gesicht."So redest du nicht mit mir, du stinkendes Trampeltier!", rief er, voller Wut. Und ich glaube, ihn nur als wütend zu beschreiben, wäre eine fast unverschämte Untertreibung. Er war außer sich vor Zorn, fuchsteufelswild, aber auch das war zu schwach. Mir fiel nichts ein, wie man in passend beschreiben könnte."Ach, nein?“, fragte ich, wieder ziemlich unverschämt. Ich war selber überrascht, dass ich mich traute, so mit jemandem zu reden, der stärker war als ich und sich auch nicht scheuen würde, Gewalt anzuwenden .Ich kassierte einen zweiten Schlag. Mit voller Wucht traf er meine Nase und sie fing sofort an, wie verrückt zu bluten."Bist du total bescheuert, Schweinekuh? Sei bloß froh, dass ich dich alleine erwischt habe, sonst würde es dir jetzt viel schlechter gehen. Möglicherweise wäre es so schlimm, dass du morgen nicht zur Schule kommen könntest .Ach, das wäre ein Traum. Ich wünschte, du wärst mit deiner hässlichen, verfluchten kleinen Freundin mitgegangen. Deine Mutter braucht dich auch nicht mehr. Sie ist nur aus Höflichkeit nett zu dir. Obwohl, eigentlich passt sie ja zu dir, sie ist auch so eine hässliche fette Schlampe, genau wie du.
OK, jetzt war es genug. Wenn sie über mich herzogen, na gut, das fand ich ja noch nicht so schlimm, aber wenn sie jetzt auch noch anfingen, über meine noch übrig geblieben Freunde und meine Familie herzuziehen, war es wirklich unverschämt. Also tat ich etwas, wozu ich sogar vor 45 Minuten noch keinen Mut zu gehabt hätte: Ich trat ihn genau dahin, wo man einen Jungen normalerweise nicht hintritt schrie ihm noch etwas hinterher, ich wusste hinterher auch nicht mehr, was es war und rannte, so schnell ich konnte.
Erst, als ich in meine Straße einbog, höre ich auf zu rennen und rang nach Luft. Ich war fix und fertig.
"Hallo, Mama, ich bin wieder da.", rief ich, so laut ich konnte. Keine Antwort."Mama!“, rief ich nochmal. Schon wieder keine Antwort .Mist. Und jetzt?
Ich schaute nach draußen, aber das Auto war noch da .Das Fahrrad auch. Ich schaute schnell im die Küche. Ah, da lag ein Zettel. Gut, ich hatte mir schon Sorgen gemacht.
Hallo, ihr zwei. Ich bin bei Lisa zum Kaffee trinken .Bin so gegen halb sechs wieder da.
Kuss, Mama.
Der Zweite, der gemeint war, war mein großer Bruder. Er hieß auch Tobias, war aber nett zu mir. Ok, natürlich stritten wir manchmal, aber ich kenne keine Familie, wo die Kinder sich nicht streiten. Das wäre einfach nicht normal.
Wo war mein Bruder? Ach stimmt, der spielt draußen mit seinem Kumpel Fußball. Da mir gerade nichts Besseres einfällt, spiele ich mal brave Tochter und setzte mich an meine Hausaufgaben.
Ich hasste Chemie und Religion, außerdem Kunst. Das waren schon immer meine schwächsten Fächer gewesen. In Mathe war ich auch nicht wirklich gut, aber seit dem Lehrerwechsel war es einigermaßen erträglich geworden, der Unterricht zumindest. Besonders gut war ich immer noch nicht, aber wenigstens kam ich jetzt einigermaßen mit. Die 4- war ein Ausrutscher gewesen. Meine nächste Arbeit, das schwor ich mir, würde mindestens eine 3- werden.
Ich wollte erst einmal Chemie und Religion hinter mich bringen. Erstaunlicherweise ging das heute sehr schnell. Vielleicht lag das aber auch ganz einfach daran, dass ich einfach das erste hinschrieb, was mir in den Sinn kam. Aber das war egal, die Lehrer waren zufrieden, wenn man überhaupt Hausaufgaben machte. Also hab ich mich einfach mal mit dem zufrieden, was ich da hin gekrakelt hatte und machte weiter mit Latein. In Kunst hatten wir zum Glück mal ausnahmsweise nichts auf. Das war eine Seltenheit. Meine Kunstlehrerin gehörte zu dem Menschentypen, mit dem nicht jeder klar kam und es war schon ein Wunder, dass sie einigermaßen nett zu mir war. Gut, hier ist noch etwas, dass man vielleicht über mich wissen müsste. Ich habe zwar in letzter Zeit, was meine schulischen Leistungen anbelangt, ziemlich nachgelassen, aber ich war mal sehr gut gewesen, was mich zum Liebling der Lehrer gemacht und den Spitznamen Streberin eingebracht hatte.
Egal, ich hatte mich daran gewöhnt. Jetzt aber war ich keine Streberin mehr .Gut ,ich wurde immer noch so genannt, aber mein Vater hatte mir mal beigebracht, dass man es einfach so klingen lassen könnte, als würde der Wind durch die Blätter streifen ,oder als würde eine Katze mauzen. Und das stört ja auch keinen. Aber zu der Zeit war es auch noch nicht so schlimm. Ich versuchte zwar mein Bestes, das jetzt immer noch so zu machen, aber es war verdammt schwierig. Aber ich versuchte dann immer an etwas Schönes zu denken, was oft jedoch auch nicht gerade einfach war, weil es in meinem Leben in letzter Zeit einfach so wenig Schönes gab. Obwohl sich das ja eigentlich heute geändert hatte, mehr oder weniger.
Ich hatte keine Lust mehr auf Hausaufgaben und schob ärgerlich meine Sachen zur Seite. Also ging ich runter ins Wohnzimmer und setzte mich ans Klavier. Das Konzert war in zwei Monaten und ich war mir noch nicht ganz sicher, was ich dann spielen wollte. Ich wusste aber, dass ich sie auf jeden Fall perfekt hinbekommen musste. Ich durchsuchte meine Noten, Stücke, die ich schon vor langer Zeit gespielt hatte, bei manchen war es aber auch noch nicht so lange her. Und fand die perfekten Noten.
Es waren zwar vier, aber ich hoffte, dass er trotzdem nichts dagegen haben würde. Die Stücke, die ich gefunden hatte, waren schon, seit ich sie gespielt hatte, meine absoluten Lieblingsstücke. Es ist noch kein einziger Tag vergangen, an dem ich nicht zumindest eines der Stücke gespielt habe. Das erste , jetzt mal von der Reihenfolge ausgegangen, in der ich sie gelernt hatte, war ein Stück von Yiruma namens "Kiss the Rain". Ich fand es wunderschön und ich finde, es ist das einfachste von den vieren. Das zweite, ebenfalls von Yiruma, hieß "River flows in you."Ich liebte dieses Stück einfach, denn es war so schön harmonisch und romantisch und meistens spielte ich es noch ein zweites Mal, wenn ich mit spielen fertig war.
Das dritte war ein etwas klassischeres Stück von Chopin. Er hatte es komponiert, als seine Schwester mit 14 gestorben war und ich konnte die Gefühle, die in diesem Stück beschrieben werden, auch perfekt auf mein Leben übertragen. Zuerst geht es mit einer schwerklingenden und traurigen Melodie los. Das ist mein Alltag in der Schule. Dann wird es leichter und schön. Das ist meine Zeit mit Jenny. Das ganze wiederholt sich ein paar Mal, aber langweilig wird es trotzdem nicht. Deswegen war das Stück eigentlich mein absolutes Lieblingsstück, das von keinem anderen getoppt werden konnte.
Das letzte war sehr bekannt, es war die Titelmusik zum Film „ Die fabelhafte Welt der Amelie"und ich fand, es war das Schwerste, jedenfalls hat es am längsten gedauert, bis ich das Stück einigermaßen ordentlich auf die Reihe bekommen habe.
Ich wollte meine Stücke alle nochmal durchspielen, bevor meine Mutter und mein Bruder wiederkamen. Also setzte ich mich ans Klavier, vergaß alles um mich herum und gab mich ganz der Musik und dem Spielen hin.
"Kaya! Hallo, Kaya!“, mein Bruder musste zweimal rufen, bis ich ihn hörte."Was denn Tobias?", fragte ich genervt, brach das Stück ab und klappte den Klavierdeckel unseres elektrischen Klaviers zu."Wo ist Mama? , fragte er."Sie war bei Lisa, zum Kaffee trinken. Eigentlich wollte sie schon um halb sechs wiederkommen.", antwortete ich. Jetzt war es fast halb sieben. Das war immer so, wenn Mama zu jemandem zu Kaffee trinken ging, kam sie fast immer eine Stunde zu spät, mindestens.
"OK, ich bin oben am PC, wenn du mich brauchst.", sagte er und verschwand in seinem Zimmer. Das mit dem "Wenn du mich brauchst" war noch von früher, als ich kleiner war. Jetzt bin ich auch erst 14, bin aber schon in der 9.Klasse,weil ich mit fünf in die Schule gekommen war. Trotzdem war ich sehr groß. Und ich brauchte meinen Bruder nicht, nicht wirklich zumindest. Manchmal schon. So konnte ich wenigstens verstehen, was manchmal in den Köpfen männlicher Wesen passiert. Was oft sehr praktisch war.
Ich war sauer auf meinen Bruder. Jetzt hatte er mich komplett aus dem Konzept gebracht und ich konnte nicht mehr. Also beschloss ich, meiner Mutter etwas zu helfen .Ich ging erst in dem Keller und hängte die Wäsche auf. Anschließend ging ich in die Küche und deckte den Tisch .Ich wusste nicht was ich tun sollte, also beschloss ich, mein Buch weiter zu lesen. Ich wollte es morgen möglicherweise vorstellen. Vielleicht musste ich aber auch ein anderes nehmen, je nachdem, wie schnell ich heute war. Aber es ist ja erst halb sieben, da ha hatte ich ja auch noch etwas Zeit. Also fing ich an zu lesen. Und vergaß, wie beim Klavierspielen, alles um mich herum.
„Kaya, hörst du mich? Kaya!“ , rief meine Mutter ungeduldig von unten. Ich hatte sie gar nicht gehört, weil ich so in meinem Buch vertieft gewesen war. Ich schaute auf die Uhr und stellte entsetzt fest, dass es schon halb acht war .Bestimmt ist Mama eben erst gekommen. Dabei wollte sie um halb sechs wieder da sein. Laut ihres Zettels."Ich komme, Mama!", rief ich und lief nach unten.
"Klein Kaya lebt immer noch in ihrer eigenen Welt.", zog mich mein Bruder auf."Halt die Schnauze.", fuhr ich ihn an. Ich hatte es ihm immer noch nicht verziehen, dass er mich vorhin beim Klavierspielen unterbrochen hatte. Aber ich musste mich immer ganz brav entschuldigen, wenn ich ihn bei einem seiner bescheuerten PC-Spielen störte. Typisch große Brüder. Genervt verdrehte ich die Augen. Er hatte mich auf dem falschen Fuß erwischt und ich würde ihm das zu spüren geben, bis es mir wieder besser ging.
"Kommt, setzt euch doch erst mal und lasst euch das Essen schmecken. Tobias macht bald Abi, da ist er etwas gestresst, das musst du verstehen, Kaya. Dir wird es dann auch so gehen.", versuchte uns meine Mutter zu beruhigen.
"Ja, aber dieser vom Abi-Gestresste schafft es, sich Nachmittags immer noch vor seinen PC zu hocken und Pockemon spiele zu spielen!“, rutschte es mir ausversehen heraus. Eigentlich hatte ich ihn nicht verpetzten wollen. Aber jetzt konnte ich es nicht mehr ändern Mein Bruder warf mir einen bitterbösen Blick zu .Oh oh, nicht gut. Nach dem Essen werde ich mich erst mal so schnell wie möglich verziehen müssen. Das hieß sein Blick. An mich gerichtet.
Gesagt, getan. Sofort nach dem Essen, während mein Bruder meiner Mutter noch mit dem einräumen der Spülmaschine half, verschanzte ich mich in mein Zimmer und machte meine Hausaufgaben weiter ,mehr oder weniger wiederwillig, aber ich wollte nicht schon wieder PC-Verbot einkassieren, nur ,weil ich meine Hausaufgaben nicht machte. Das war nämlich schon mal passiert. Meine Mutter war so wütend geworden, dass sie den Laptop aus meinem Zimmer genommen und ihn so versteckt hatte, dass ich ihn nicht finden könnte. Mein Bruder ließ mich auch nicht an seinen PC, weil er wieder einmal total im Lernstress war und eine Menge im Internet recherchieren musste. Naja, egal, das war jetzt Vergangenheit. Ich versuchte, mich durch meine Latein-und Biohausaufgaben zu kämpfen. Ich verstand nichts, aber egal. Ich versuchte einfach daran zu denken, dass ich in zwei Monaten dieses wunderbare Konzert haben würde, zumindest hoffte ich, dass es wunderbar werden würde. Ach, wieso machte ich mir eigentlich immer während solche Gedanken? Natürlich würde es wunderbar werden.
So, ja ich war fertig mit Hausaufgaben. Nachdem ich gestern Abend noch so ein doofes Portfolio machen durfte, tat es total gut, schon um viertel nach acht mit Hausaufgaben fertig zu sein.
Ich war mir nicht genau sicher, was ich jetzt machen wollte. Klavier üben, lesen oder ins Internet gehen. Ich entschied mich fürs Lesen.
"Kaya! Es ist schon spät. Was machst du denn so lange? Ich will auch noch ins Bett, aber es ist uncool vor seiner kleinen Schwester ins Bett zu gehen ,also jetzt geh mal ins Bad.", rief mein Bruder von unten .OK ,das mit dem "Es wird schon spät" war von meiner Mutter, aber das spielte jetzt keine Rolle. Ich schaute auf die Uhr und stellte entsetzt fest, dass es halb elf war. Unter der Woche wollte meine Mutter, dass ich spätestens um zehn im Bad war. Sie war da schon immer sehr streng.
Also ging ich ins Bad und zog mich schnell um. Eigentlich wollte ich noch duschen, aber daraus wurde nichts mehr heute Abend. Mama wäre ausgerastet.
Ich war heute ausnahmsweise sehr schnell. Als ich ins Bett ging, wollte ich eigentlich noch etwas lesen, aber ich war so müde, dass mir sofort die Augen zufielen und ich in einen unruhigen Traum glitt.
3.Kapitel
All my life I've been good, but now, oooww, I'm thinking" What the hell"
All I want is a mess around and I don't really care about...
Müde setzte ich mich auf, schaltete meinen Radiowecker aus und machte das Licht an. Ich musste erst ein paarmal blinzeln, um mich an das helle Licht zu gewöhnen. Ich mochte Avril Lavinge zwar, sehr sogar, sie gehörte zu meinen Lieblingssängerinnen, aber so früh am Morgen hatte ich manchmal einfach keine Lust, irgendwelche Musik zu hören. Trotzdem hatte ich einen Radiowecker, weil ich mit Musik besser wach werde, als von irgendeinem Weck Ton.
Noch sehr verschlafen stand ich auf, ging ins Bad und stellte mich unter die Dusche. Ich drehte das Wasser abwechselnd dampfend heiß und eiskalt, um wach zu werden und zog mich danach schnell an.
Anschließend ging ich runter zum Frühstück .Mein Bruder saß noch im Schlafanzug mit sehr verwuschelten Haaren und aß ein Butterbrot. Das überraschte mich. Normalerweise essen wir immer Müsli. Aber naja, der Geschmack ändert sich ja bekanntlich immer mal wieder.
"Morgen, Kaya“, nuschelte er in sein Brot."Mama ist schon weg. Sie hat gestern Abend noch einen Anruf bekommen, dass sie früher zur Arbeit fahren muss. Irgendetwas ist schiefgelaufen und da bräuchten sie ihre Hilfe oder so etwas. Und ich bleibe heute zu Hause, mir geht's nicht so gut."
Er sah tatsächlich etwas blass aus. "Na dann gute Besserung. Geh lieber nochmal ins Bett. Du siehst nämlich wirklich nicht sehr gut aus.", sagte ich. Er sah erst so aus, als wollte er voll auf mich losgehen, aber dann entspannte sich seine Miene etwas und er fragte scherzhaft."Ach nein? Ich dachte, ich sehe immer gut aus."Ich musste lachen. Keine Ahnung, warum. Es kam einfach so unerwartet."Ich meine es ernst, Tobi, geh wieder ins Bett .",sagte ich. Leider musste ich dabei immer noch lachen, weshalb es nicht besonders ernst klang.
"Jaja, du klingst schon wie Mama. Sobald du weg bist, gehe ich wieder ins Bett, schon gut. Jetzt geh erst mal Zähne putzen, bevor du die Bahn verpasst. Beeil dich, es ist schon fünf nach sieben.", sagte er.
Oh Mist. Ich musste um zehn nach sieben los. Schnell rannte ich nach oben, putzte mir die Zähne, zog meine Schuhe und meine Jacke an, verabschiedete mich von meinem Bruder und rannte aus dem Haus. Ich würde meine Bahn noch kriegen. Es war zwölf nach sieben.
Und ich bekam sie wirklich noch, gerade noch so. Ich sprang rein und zwar etwa zwanzig Sekunden vor der Abfahrt. Gerade, als ich einen Sitzplatz gefunden hatte, fuhr sie mit einem Ruck los und ich hätte fast das Gleichgewicht verloren.
Da ich nichts Besseres zu tun hatte, lernte ich noch Latein. Es könnte ja sein, dass wir eine HÜ schreiben würden.
Am Hauptbahnhof stieg ich aus und laufe ausnahmsweise einmal. Ich hatte heute früh keine Lust ,vor der ersten Stunde unnötig meinen Klassenkameraden zu begegnen .Es ist schon schlimm genug, wenn sie mich ständig in den Pausen und auch manchmal während des Unterrichts, vor allem während Sport, beschimpfen und demütigen. Dabei habe ich noch so gute Laune und wollte sie mir nicht verderben lassen.
In der Schule angekommen, verzog ich mich erst mal aufs Klo, ich habe nämlich keine Lust, meine Tasche wieder im Müll zu finden deshalb nehme ich sie einfach mit. Das, nahm ich mir vor, würde ich von nun an immer so machen. Ich kam mir dumm vor, dass ich da nicht schon früher drauf gekommen war.
Ês klingelte zur ersten Stunde. Ich hatte aber noch keine Lust hoch zugehen. Aus diesem Grund blieb ich noch kurz sitzen. Als es das zweite Mal klingelte, hatte ich keine andere Wahl. Ich musste nach oben gehen, wenn ich keinen Ärger mit den Lehrern bekommen wollte.
Ich schaffte es noch gerade so vor meiner Mathe Lehrerin in die Klasse. Ich mochte sie eigentlich, aber Mathe in den ersten beiden Stunden sollte verboten werde. Fand ich zumindest. Außerdem hat meine Klasse in den letzten paar Wochen wieder ziemlichen Mist gemacht und meine Lehrerin war nicht der Typ, der gerne mit sich machen ließ, was andere wollten .Sie ließ sich zwar auf Späße ein, aber sie zeigte einem auch, wenn es genug war. Und so war es jetzt in meiner Klasse. Aber ich hatte noch nichts verbrochen. Fand zumindest meine Lehrerin. Und das fand ich gut.
"So, wie ich schon letzte Woche angekündigt hatte, schreiben wir heute die Straf-HÜ.", sagte sie, zur, wie es schien, allgemeinen Überraschung. Oh, Mist, ich hatte ganz vergessen, dass wir eine HÜ schreiben würden. Ich hatte mir den Kram gar nicht mehr angeschaut.
"Ich teile jetzt die Tests aus. Wir drehen gemeinsam um. Und wenn ich auch nur einen erwische, der früher umdreht, kriegt derjenige sofort eine sechs. Außerdem bekommt die ganze Klasse eine Note schlechter. Ich bin richtig sauer auf euch und ihr wisst, wieso. Also, gebt euer Bestes."
Ja, ich wusste noch genau, warum sie sauer auf uns war. Wir hatten vor zwei Monaten angefangen, ein Portfolio zu machen und das Ganze war nicht so ganz glatt gelaufen .Viele hatten Ewigkeiten gebraucht, bis sie fertig waren, aber nicht, weil sie den Kram nicht gekonnt hätten, sondern, weil sie laut und unkonzentriert waren. Einige, wie Tobias und Gina, hatten es als eine extra Gelegenheit gesehen zu schwätzen.
Nur unser Pech war es, dass sie noch unsere Parallelklasse in Mathe hatte. Sie arbeitete sehr diszipliniert und die sehr schnellen waren schon nach drei Doppelstunden fertig geworden, während bei uns viele nach drei Doppelstunden mit drei Stationen fertig waren. Ich musste zugeben, dass ich erst mit einer Station fertig war, aber ich zwei Stunden verpasst, weil ich krank war. Der zweite Grund, warum sie sauer auf uns war, war die vierte Klassenarbeit gewesen. Diese hatten wir bei einem Vertretungslehrer geschrieben, weil sie an dem Tag nicht da war. Und das war sowas von schief gelaufen. Viele hatten vorher noch abgesprochen, was einzelne Lösungen betrifft. Und der Vertretungslehrer hatte ihr Bericht erstattet.
Ich wusste, dass jetzt irgendetwas passieren würde, nachdem sie uns gewarnt hatte, die Tests noch nicht umzudrehen. Und ich hatte recht.
"Frau Leonards, Kaya hat ihren Test schon umgedreht.", brüllte Tobias plötzlich in die Klasse hinein. Alle drehten sich zu mir um und stöhnten genervt.
"So, dann gebt ihr jetzt bitte mal beide euren Test ab.", sagte sie.
Ich sagte gar nichts, ich war einfach zu schockiert. Tobias hatte sich aber schnell wieder gefasst und fing an zu protestieren.
"Aber wieso soll ich ihn denn auch abgeben? Ich habe Sie doch nur darauf hingewiesen , dass Kaya", er spuckte meinen Namen aus, als sei er irgendetwas total Widerliches "sich nicht an die Regeln gehalten und den Test schon umgedreht hat, bevor alle einen hatten."
"Du gibst ihn jetzt auch ab, weil du es mal schön meine Sorge sein lassen kannst, wen ich erwische, wenn er sich nicht an die Regeln hält", fuhr sie ihn an.
Sie sammelte unsere Tests ein, gab uns eine sechs und einen Klassenbucheintrag.
"Kaya, in der Pause bist du dran", sagte Julian und stieß mir schon einmal drohend vor die Brust.
Oh oh. Nicht gut. Nicht bei ihm, zumindest.
Ich durfte mich jetzt also dreißig Minuten langweilen, während die anderen sich durch ihren Test kämpfen durften .Ich hatte erst jetzt wirklich kapiert, was eben passiert war. Und brodelnder Zorn stieg in mir auf. Sollten sie mich doch in der Pause jagen oder was sie auch immer tun wollten. Ich würde nicht weglaufen. Ich würde mich wehren. Und notfalls würde ich einen Lehrer holen. Ich hatte mich schon zu lange unterbuttern lassen, so konnte das nicht weitergehen.
"So, gebt jetzt bitte alle eure Tests ab. Wir machen jetzt eine Pause. Tobias, Kaya, ich würde euch gerne sprechen. Wir gehen kurz raus.", sagte meine Mathe Lehrerin. Stöhnend gaben meine Klassenkameraden ihre Tests ab.
Ich stand auf und ging schon einmal nach draußen vor die Tür. Tobias und Frau Leonards kamen nach.
"So, ich bin richtig enttäuscht, von euch beiden. Kaya, zuerst zu dir. Ich dachte, du wärst eine der einzigen Schülerinnen, die sich diszipliniert verhalten. Warum hast du den Test schon früher umgedreht?", fragte sie mich, aber ich konnte keinen Zorn, sondern eher Besorgnis heraushören, die in ihrer Stimme mitschwang.
"Ich habe den Test gar nicht früher umgedreht, ehrlich nicht, Frau Leonards.", versuche ich ihr klarzumachen.
"Aber wenn du es nicht getan hast, warum hat Tobias dann gemeint, du hättest es getan?",fragte sie. Jetzt klang sie ungeduldig, aber immer noch nicht zornig.
"Woher soll ich es wissen, warum er irgendeine Lüge über mich erzählt hat?",frage ich. Langsam werde ich auch ungeduldig. Jetzt mischt sich auch Tobias ein.
"Natürlich hat sie den Test schon früher umgedreht .Denken Sie etwa, ich würde lügen? Also, als ob ich das nötig hätte. Ich bin viel beliebter, als diese freundelose Schlampe. Ich brauch mich nicht in den Vordergrund spielen, indem ich etwas sage, dass nicht stimmt. Wie ich schon sagte: Ich habe es nicht nötig.", ruft er.
"Wie kannst du es wagen, Tobias."Meine Lehrerin verlor allmählich ihre Geduld.
"Entschuldige, Kaya. Wenn du den Test wirklich nicht umgedreht hast, werde ich dich den Test nachschreiben lassen, dich aus dem Klassenbuch streichen und deine sechs ungültig machen. Hast du ihn umgedreht?, sagte sie.
"Nein, habe ich nicht, ehrlich, Frau Leonards.", versicherte ich ihr.
"Gut, dann komm bitte nach der Pause ins Lehrerzimmer. Ich habe, glaube ich, keinen Unterricht in der Stunde. Da werde ich dich den Test nachschreiben lassen.", sagte sie sehr erleichtert, dass ich doch nicht meine weiße Weste beschmutzt hatte.
"Vielen Dank.", stammelte ich und verschwand wieder in der Klasse. Aber ich bekam gerade noch mit, wie sie Tobias anschnauzte und ihm den Direktor androhte.
Mir ging es wieder besser. Tobias hatte seine gerechte Strafe bekommen und ich war wieder heil aus der ganzen Sache herausgekommen.
Frau Leonards und Tobias kamen wieder in die Klasse. Tobias war knallrot, wahrscheinlich vor Wut, und warf mir einen vernichtenden Blick. Julian auch. Aber ich mache mir nichts draus, sondern erwidere das Ganze nur mit einem höhnischen Grinsen.
Mist, jetzt waren sie schon zu zweit. Das konnte ja heiter werden. Egal, ich hatte immer noch gute Laune von gestern und würde sie mir von diesen Affen, die sich meine Klassenkameraden nennen, ausnahmsweise nicht verderben lassen. Zumindest würde ich es versuchen.
"So, wir fahren mit dem Unterricht fort.", tönte die Stimme meiner Lehrerin durch die Klasse.
"Aber, Frau Leonards, ich hatte gar keine Pause.", beschwerte sich Tobias.
"Du hattest gerade dreißig Minuten Pause, Tobias, also sag nichts.", schnauzte Frau Leonards ihn an.
"Aber ich konnte weder was essen, noch was trinken, noch mich mit meinen Freunden unterhalten.", meckerte er weiter. Dabei betonte er besonders das Wort Freunde. Wahrscheinlich war es an mich gerichtet. Er wollte mich daran erinnern, dass ich in der Schule keine Freunde mehr hatte.
"Das hättest du dir vorher überlegen sollen, bevor du Kaya zu Unrecht beschuldigst.“, rief sie. Mit ihrer Geduld war es langsam vorbei.
"So", sagte sie, während sie versuchte, sich wieder einzukriegen."Schlagt bitte eure Bücher auf der Seite 168 auf, wir machen weiter mit den Gleichungen. Wer möchte die Hausaufgaben vorlesen? Kaya, fang doch mal bitte an."
"Gut", sagte ich und las die Lösungen der ersten Aufgabe vor.
"Sehr gut, nichts auszusetzen.", meinte meine Lehrerin glücklich.
"Wer will weiter machen?"
Wie zu erwarten meldete sich keiner. Also fischte sie wieder irgendjemanden aus der Klasse heraus.
"Tobias, wie wäre es denn, wenn du mal etwas Nützliches sagen würdest?“, fragte sie.
"Ähm, äh, also...“, stotterte Tobias, aber Frau Leonards unterbrach ihn.
"Du hast deine Hausaufgaben nicht gemacht, oder?", fragte sie. Ich konnte ihrer Stimme anhören, dass sie kurz vor einem Wutausbruch stand. Ich wollte nicht schon wieder einen erleben. Das würde dann noch eine Straf-HÜ bedeuten und das war das Letzte, worauf ich Lust hatte.
"Sechs, Klassenbucheintrag.", rief meine Lehrerin, während sie immer wütender wurde.
"Julian, du könntest auch mal was Nützliches beitragen".
"Ähm...das geht nicht, weil...", stotterte Julian ebenfalls.
"Lass mich raten: Auch du hast deine Hausaufgaben nicht, oder? Gut, du bekommst ebenfalls einen Klassenbucheintrag und eine sechs.
Malek, willst du es vielleicht mal probieren?", sagte sie.
"Äh, ok.", antwortete er. Er ist zwar, wie ich, nicht der Beste in Mathe, aber wenn ich einen in der Klasse nennen sollte, den ich einigermaßen nett finde, wäre es Malek.
Er las seine Hausaufgabe vor und sie war auch fast fehlerfrei. Nur zwei Aufgaben hatten nicht so ganz geklappt, aber von zwölf Aufgaben zwei nicht richtig zu haben, ist noch akzeptabel.
"Ja, gar nicht schlecht. Warum besprechen wir das Ganze nicht noch einmal an der Tafel?
Für alle, die das schon verstanden haben, schreibe ich gleich Aufgaben an. Die Anderen, die sich noch nicht so sicher sind, passen einfach hier noch einmal auf.", sagte meine Lehrerin erfreut darüber, dass noch ein paar andere Leute außer mir ihre Hausaufgaben haben.
Schnell schreib sie die Aufgaben an. Dann fing sie an für die zu erklären, die noch ein wenig hinterherhinkten.
Da ich glaubte, dass ich das Ganze ziemlich gut verstanden hatte, versuchte ich mich einfach einmal an den Aufgaben, die sie für uns aufgeschrieben hatte. Erstaunlicherweise bekam ich sie ganz gut hin. Ich wurde gerade fertig, als sie sagte:"So, jetzt machen wir gemeinsam weiter.
Obwohl, nein. Ich schreibe euch noch ein paar Aufgaben an. Tobias und Julian, ihr kommt bitte mit mir nach draußen. Ich möchte mit euch sprechen."
Stöhnend standen sie auf und folgten meiner Lehrerin nach draußen, aber nicht ohne mir vorher noch einen drohenden Blick zuzuwerfen. Tobias Blick beachtete ich gar nicht, aber Julians Blick bekam ich noch sehr wohl mit. Wenn Blicke töten könnten.
Es ist immer erstaunlich, wie still es in der Klasse ist, wenn diese beiden Unruhestifter nicht da sind. Wir machten weiter mit den Aufgaben. Ich konnte von draußen Wortfetzten verstehen, wie etwa: Direktor...Nachsitzen...aber es war nicht unsere Schuld...und noch einiges mehr.
Sollen sie doch über mich lästern.
Als sie wieder reinkamen, stellte ich verdutzt fest, dass vom Unterricht nur noch zehn Minuten übrig blieben."So, ich gebe euch jetzt eure Hausaufgaben und lasse euch dann etwas früher raus, weil ich noch was mit ein paar Schülern besprechen muss. Diese Betreffenden wissen Bescheid.
Also, ihr löst bitte auf der Seite 169 die Aufgaben 6 und 7 und auf der Seite 170 die Aufgabe 13.
Ich weiß, es ist viel, aber ihr wisst, wieso ich sauer bin und wieso ihr, im übertragenen Sinne natürlich, meine harte Hand zu spüren bekommt. So, ihr dürft gehen. Bis Donnerstag. Die betreffenden Personen kommen bitte noch zu mir.", sagte Frau Leonards.
Sie hatte zwar keine Namen genannt, aber ich glaube nicht, dass ich die Einzige bin, die weiß, dass Tobias und Julian gemeint sind.
Die zwei gingen, betont langsam , nach vorne zu meiner Lehrerin, aber sie sagte gar nicht mehr viel, sondern nahm ihnen einfach ihre Hausaufgabenhefte ab, kritzelte irgendetwas für ihre Eltern hinein und knallte sie ihnen wieder hin.
Sie gingen zurück zu ihrem Platz und rempelten mich auf dem Weg heftig gegen die Wand, aber das machte nichts. Ich war nur dageblieben, um erstens zu sehen wie die beiden von Frau Leonards zusammengebrüllt werden, was leider nicht passiert ist und zweitens um sie zu fragen, wann wir die nächste Arbeit schreiben wollten und um sie zu fragen, was da drankommen würde.
"Ja, Kaya, wie kann ich dir helfen?“, fragte Frau Leonards freundlich.
"Ich wollte eigentlich nur wissen, wann wir die nächste Arbeit schreiben und was dann drankommt.", wiederholte ich meine Gedanken.
"Also, die nächste Arbeit schreiben wir am 27.April und darin kommt alles vor, was wir zu den Gleichungen gemacht haben und auch noch machen werden.", antwortete sie mir.
"Vielen Dank.", sagte ich."Bis Donnerstag, Frau Leonarrds."
"Tschüss, Kaya.", rief sie mir hinterher.
Ich würde wahrscheinlich, wie immer in den Pausen, auf die Toilette gehen und Musik hören oder mich in der Bibliothek verkrümeln. Ich entschied ich erstmals fürs Musik hören. Wenn ich gewusst hätte, was da passiert, hätte ich mich wahrscheinlich anders entschieden.
Am Gang zu den Toiletten schaute ich mich erst einmal um und lauschte genau. Denn hier, direkt neben dem Eingang, gab es eine gefährliche Nische,wo man sich leicht drinnen verstecken konnte.Normalerweise huschte ich immer schnell an ihr vorbei.Dieses Mal versuchte ich es auch,aber ich war nicht schnell genug.
Eine Hande legte sich auf meinen Mund. Eine zweite auf meinen Arm und zog mich in die Nische.Ich wusste,wer dahintersteckte.
"So,hier sieht man sich also wieder,du kleine Schweine-Kuh.",rief Julian.
"Wie süß,ihr denkt euch immer neue Namen für mich aus.",erwiderte ich frech und versuchte mich an ihnen nach draußen zu quetschen,aber es klappte nicht.Sie versperrten mir den Weg.
"Wie kannst du es wagen,so mit uns zu reden.Ich frage mich,wie wir dich überhaupt hier hineinzerren konnte,so fett wie du bist.",schnauzte er.
"Ach ,ja und ich frage mich,wieso die Wände noch stehen,so hässlich wie du bist udn so,wei du stinkst.",hakte Tobias nach.
Oh,wie süß,sie wollten mir Angst machen.
"Falls ihr mich kleinkreigen wollt:Es funktioniert nicht und es wird auch nicht funktionieren.",sagte ich,betont locker.Aber ich konnte selber schon die Anspannung in meiner Stimme hören.
Julian war es schon wahrscheinlich zu viel.
Er schlug mir mit voller Wucht ins Gesicht,wie gestern Nachmittag.Meine Nase fing wieder an zu bluten.Tobias kam seinem Freund zur Hilfe und schlug ebenfalls auf meine Nase.
Kracks! Sie hatten es tatsächlich geschafft: Sie hatten mir die Nase gebrochen.Es tata höllisch weh,aber ich würde ihnen die Genugtun,mich schwach zu zeigen,nicht gönnen.Aber Tobias setzte noch einen obendrauf: Bevor ich wusste,wie mir geschah,hatte er sich auf mich gestürzt und schubste mich,so heftig er konnte,gegen die hintere Wand.
Mein Kopf prallte mit voller Wucht gegen die Backsteinwand.Ich meinte,ein paar Sterne zu sehen.Ich wollte wieder aufstehen,aber meine Beine waren zu schwach.
Sofort waren Tobias und Julian wieder über mir.
"So,du kleiner,fetter Hässling.Ih hatte dir ja versprochen,dass du in der Pause dranwärst.Jetzt ist es so weit.Und ich halte immer mein Wort.",schrei mich Julian an.Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen,schüttelte er mich und schlug meinen Kopf noch ein paar mal heftig gegen die Mauer.Ich hatte von dem Zusammenstoß sowieso schon dröhnende Kopfschmerzen.Aber für das,was ich jetzt empfand,gab es keinen Ausdruck.Tobias tat es seinem Kumpel nach und ich began,langsam abzudriften.
"Wollen wir sie nicht irgendwo anders hintun,wo man sie nicht so leicht findet?",hörte ich Julian fragen.
"Nein ,lassen wir sie hier. Als ob irgendwer nach der suchen würde.Komm,lass uns lieber wieder zu den Anderen gehen.",meinte Tobias.
"Stimmt.Schau mal,klein Kaya wird ohnmächtig.Tja,damit hast du nicht gerechnet,was,du fette,hässliche Schlampe? Ich halte immer mein Wort.",brüllte mir Julian hinterher.
Ich hörte sie lachen.
Ich versuchte aufzustehen,aber ich schaffte es nur für einen kurzen Moment,bevor meine Beine unter mir wegklappten und ich von einem dunklen Nichts verschluckt wurde.
ich weiß, es is noch net perfekt und es kommen noch ein paar teile mehr, aba ich fänds nett, wenn ihr vlt trotzdem n kommi reinstelln köntet.
aaaber das kenn ich doch!
du bist nicht gaaanz zufällig auch im Arena-Forum angemeldet? und zwar als snowwhite?
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ja, der name (von der storry) kam mir bekannt vor
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jaa, dacht ich auch ;)
achja: @hermine (snowwhite ;) ) ich schieb das thema mal in noch unbestimmtes genre weil das ist keine kurzgeschichte xD oder?
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